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Inventarisation

Erfassen – Bewerten – Erforschen

Die Inventarisation erfasst und erforscht Objekte, um diese im Hinblick auf eine mögliche Denkmaleigenschaft zu bewerten. Dabei betrachtet sie mit verschiedenen wissenschaftlichen Methoden nicht nur einzelne Gebäude, sondern auch gesamte Architekturgattungen. Sie schafft hierdurch grundlegende Kenntnis vom westfälisch-lippischen Bauwesen.

Aufgaben und Ziele

Das Denkmal selbst ist die wichtigste Quelle – ein materialisiertes Archiv für Bauen, Wohnen und Wirtschaften in vergangener Zeit. Nicht nur sein Äußeres, sondern auch die Konstruktionsweise, die Grundrissstruktur sowie Ausstattungsteile wie Wandvertäfelungen, Fußböden, Türen und Fenster sind wichtige Zeugnisse.

Der Bereich Inventarisation nimmt den Bestand eines Bauwerks auf und prüft, ob und aus welchen Gründen das Objekt Denkmaleigenschaft hat. Dafür gibt es gesetzlich festgelegte fachliche Kriterien. Wir unterstützen daraufhin die Unteren und Oberen Denkmalbehörden, die die Denkmallisten führen, bei den Eintragungsverfahren – können aber auch selbst Eintragungen beantragen. Außerdem beraten unsere Expert:innen in Fragen des Denkmalschutzes.

Je nach Objekt und Fragestellung erforschen wir die Bauwerke mit verschiedenen Methoden. Neben Ortserkundung und Begehung ist die Auswertung von Literatur etwa zur Ortsgeschichte und diversen Archivbeständen wie Bauakten, historischen Plänen und Fotos sowie Schriftgut unerlässlich. Ganz zentral ist die vergleichende Analyse. Unsere Wissenschaftler:innen haben dafür epochenübergreifend umfassende, westfalenweite Bestandskenntnis.

Mittels Erfassungsprojekten bauen wir das Wissen über die Baugattungen in Westfalen-Lippe weiter aus. Beispielsweise wurde der Kirchenbau nach 1945 flächendeckend aufgenommen und begutachtet. Darüber hinaus stehen wir mit anderen Fachinstitutionen im Austausch und beteiligen uns an der denkmalwissenschaftlichen Forschungsdiskussion, die aktuell besonders jüngere Gebäudegattungen im Fokus hat.

Aufgerollte Pläne

Sichten, was bisher geschah

Alte Baupläne geben oft Aufschluss über die Veränderungen, die an Gebäuden vorgenommen wurden. Wichtige Erkenntnisse können auch aus Entwurfsskizzen und Randnotizen stammen.

Zwei Mitarbeitenden beim Ortstermin

Im Team

Um historische Objekte richtig "lesen" zu können, bedarf es vieler Fähigkeiten. Unsere Mitarbeitenden haben daher vielfältige wissenschaftliche Ausbildungen, etwa in den Fächern Kunstgeschichte, Geschichte, Architektur, Kulturanthropologie, Denkmalpflege.

Rathaus in Marl

Geschichte zum Anfassen

Vom 500-jährigen Fachwerkhaus bis zum Rathaus der 1960er-Jahre, von "Lost Places" bis zu geliebten Wohnhäusern: Die Objekte, die wir erforschen, sind so vielfältig wie die Anliegen ihrer Eigentümer:innen. Das macht die Arbeit täglich spannend.

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Plan von Haus Buuck in Rüthen mit Lagerräume und Warenaufzug

Historische Forschung

Die im Original überlieferten Akten der Bauämter sind wichtige Quellen für die Forschung, denn sie enthalten neben Bauplänen oft auch Briefe, ausführliche Baubeschreibungen und andere Dokumente, die die Geschichte eines Objektes erhellen können.

Blick ins Archivregal

Wissenschaftliche Fähigkeiten

sind gefragt, wenn es darum geht, in jahrhundertealten Archivalien nach Informationen etwa zu den Erbauern oder der ursprünglichen Funktion eines Gebäudes zu suchen.

Zu unserer Bibliothek und den Archiven

Beim Ortstermin im Dach

Vor Ort

Um ein Objekt zu beurteilen, wird in der Regel ein Ortstermin durchgeführt, bei dem es möglichst vollständig begangen wird. Denn auch Details an der Dachkonstruktion oder ablesbare Veränderungen in den Grundrissen erzählen die Geschichte des Denkmals.