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Pauluskirche in Gelsenkirchen

Gemeinsam für die Pauluskirche

Schüler:innen wirken am Erhalt eines Gelsenkirchener Denkmals mit
Denkmal des Monats
Januar 2022

Ein Projekt mit Vorbildcharakter

Direkt gegenüber dem Gelsenkirchener Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium liegt die denkmalgeschützte Pauluskirche in Bulmke-Hüllen. Täglich blicken die Schülerinnen und Schüler auf den bedeutenden Bau, der wie viele andere Kirchen im Ruhrgebiet keine liturgische Nutzung mehr hat. Seit 2018 beteiligt sich das Gymnasium am Prozess zur Erhaltung und Umnutzung des Baudenkmals. Im Rahmen von Workshops und Arbeitsgruppen setzen Schüler:innen sich mit der Pauluskirche auseinander, deren Schicksal auch zu ihrer künftigen Lebenswelt gehört. Ein Projekt mit Vorbildcharakter und Anlass, die Pauluskirche als Denkmal des Monats Februar 2022 vorzustellen.

Innenansicht nach Norden

Engagement für das Denkmal

1955 wurde mit den Arbeiten begonnen und 1958 konnte das neue Kirchengebäude bezogen werden. Nur sechzig Jahre später, im Jahr 2018, musste das Presbyterium nach dem Zusammenschluss der Evangelischen Kirchengemeinde Bulmke mit der Apostel-Kirchengemeinde Gelsenkirchen entscheiden, die Kirche ab 2020 nicht mehr als Gottesdienststätte zu nutzen. Zugleich unternahmen das Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium und die Kirchengemeinde einen Workshop zur Ideenfindung. Diese Zusammenarbeit hat sich seitdem etabliert. Gemeinsam sind im Kirchraum unterschiedliche Nutzungsformate erprobt worden. Die Pauluskirche wurde außerdem in das Projekt „Zukunft – Kirchen – Räume. Kirchengebäude erhalten, anpassen und umnutzen“ des Vereins Baukultur NRW e.V. aufgenommen (www.zukunft-kirchen-raeume.de).

Lehrerin Annette Kakoschke mit Schülergruppe bei Messungen am Taufstein. Foto: Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium Gelsenkirchen

Beispielhaftes Schulprojekt

Aktuell wirken etwa 15 Schüler:innen der 9. Klasse des Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasiums an einem interdisziplinären Projekt mit. Mit zwei Lehrkräften der Unterrichtsfächer Biochemie, Chemie und Geschichte nehmen sie experimentelle Untersuchungen vor, um die Auswirkung von Umwelteinflüssen auf das Baudenkmal zu erkennen. Dafür nutzen sie auch das Alfried Krupp-Schülerlabor der Ruhr-Universität Bochum. Außerdem sollen die Geschichte der Pauluskirche, vor allem in der Zeit des Nationalsozialismus, und die architektonische Neuorientierung nach 1945 untersucht werden.

Bei diesem beispielhaften Projekt wirken gleich mehrere Institutionen mit. Es wurde in das Schulprogramm „denkmal aktiv“ der Deutschen Stiftung Denkmalschutz aufgenommen und wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert. Die LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen hat zusammen mit der Unteren Denkmalbehörde Gelsenkirchen eine Unterrichtseinheit durchgeführt und fachdenkmalpflegerische Inhalte vermittelt.

Foto: Lehrerin Annette Kakoschke mit Schülergruppe bei Messungen mit der sensebox am Taufstein. Foto: Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium Gelsenkirchen/Jürgen Otto

Öffentlich Präsentation

Am Ende des Schuljahres werden die Arbeitsergebnisse der Schüler:innen in einer Gesamtpräsentation zusammengefasst und öffentlich präsentiert. So setzt sich die kommende Generation als „Erben des Erbes“ mit der Pauluskirche aktiv auseinander und wird auf diese Weise zur Erhaltung dieses bedeutenden Baudenkmals beitragen. Wir freuen uns darauf!

 

Foto: Die Schülerinnen und Schüler messen mit der sensebox die Temperatur und Luftfeuchtigkeit in und außerhalb der Pauluskirche. Foto: Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium Gelsenkirchen/Jürgen Otto

Autor

Oliver Karnau
Praktische Denkmalpflege

oliver.karnau@lwl.org

Tel: 0251 591-4081

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