Verkäufliche Baudenkmäler
Manchmal müssen sich Denkmaleigentümer:innen von ihren Baudenkmälern trennen. Hier finden Sie eine Auswahl von Bauten in Westfalen-Lippe, die neue Besitzer suchen.
Sie haben Interesse ein Denkmal einzustellen? Schreiben Sie uns unter dlbw@lwl.org.
Fachwerkbauernhaus in Olsberg-Antfeld
Das seit 1991 unter Denkmalschutz stehende, mit Schieferschindeln verkleidete, dreigeschossige Hauptgebäude ist ein Fachwerkbauernhaus aus dem Jahr 1870. Es liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Schloss derer von Papen am Ortsrand des 1975 eingemeindeten Ortsteils Antfeld der Stadt Olsberg. Die touristisch attraktive Gegend umgeben von Nationalparks und Wintersportzentren wie Winterberg lädt u.a. mit dem nahgelegenen Ruhrtalradweg und dem Rothaarsteig zu schönen Ausflügen und sportlichen Aktivitäten ein. Antfeld hat mit drei Buslinien eine ÖPNV-Verkehrsanbindung an die Stadtzentren in Olsberg und Brilon – jeweils von dort gibt es direkte Regionalbahnverbindungen in Richtung Arnsberg und Dortmund oder Kassel. Die Autobahn 46 hat eine Anschlussstelle in Olsberg. Einen Hochleistungsanschluss ans Internet gibt es in Antfeld seit 2019. 2024 wurde der Wohnort mit der leistungsstarken Glasfasertechnik versorgt, ein Hausanschluss ist leicht möglich.
Das Haus hat eine Gesamtwohnfläche von ca. 300 m² und eine klare klassische Raumaufteilung mit einem soliden Treppenaufgang, geräumigen Fluren und 14
unterschiedlich großen Räumen. 1926 wurde das Wohnhaus um ein Wohnstallhaus mit einer Scheune (ca. 250 m² Gesamtfläche) ergänzt. Um im Wohnhaus Zugänge zu diesem Anbau und den dort erstmals entstandenen Bad- und Toiletten-Räumen zu schaffen, wurden auf allen Ebenen Durchgangsflure eingerichtet. Aufgrund der jahrzehntelangen Vernachlässigung weist das denkmalgeschützte Hauptgebäude einen sanierungsbedürftigen Zustand auf. Der jüngere, nicht denkmalgeschützte Anbau ist baufällig.
Das Dach, das nach einem Brand im Jahr 1944 erneuert werden musste, wies seit Mitte 2023 undichte Stellen auf, die provisorisch repariert wurden. Das Mauerfachwerk des Hauses ist augenscheinlich intakt. Die alten Türen, Fenster und Parkett- und Dielenböden sind sehr unterschiedlich gut erhalten. Die zweiflügelige denkmalgeschützte Haupteingangstüre wird zu ihrem Schutz derzeit wenig bewegt, als Hauszugang wird vorwiegend das Tor vom Anbau benutzt. Wasser und Strom bezieht das Haus über Anschlüsse im abbruchreifen Anbau. Die – desolaten – sanitären Anlagen befinden sich auch im Anbau, ebenso dort im Keller eine marode Ölheizungsanlage. Der Dachboden ist derzeit auch nur über den Anbau erreichbar.
Als Wohnhaus eines großen Bauernhofs errichtet, barg das Hauptgebäude vormals auch die Poststelle Antfelds, wovon viele alte Fotos und noch ein einseitig sichtbares Schalterfenster in einem Raum zum Flur im Erdgeschoss zeugen. Bald nach dem zweiten Weltkrieg führte die alteingesessene Bauernfamilie im Haus auch einige Jahre eine Pension mit mehreren Gästezimmern – dies zeigt sich noch immer an der Nummerierung von neun Zimmertüren. Auch einige alte Ansichtskarten bewerben die „Pension Kraft“. Seit den 1980er Jahren wurde das Haus nur noch von dem alleinstehenden Mitglied der Bauernfamilie bewohnt. 1992 wechselte das Hausgrundstück den Besitzer und wurde an den Bewohner verpachtet. Bei der Übernahme durch die Erbinnen im Februar 2023 waren die Räume auf chaotische Weise zugestellt. Inzwischen ist das Wohnhaus vollständig aufgeräumt.
Viele weitere Informationen und Fotos unter: www.uteklissenbauer.net
Kirche St. Mariä Himmelfahrt in Gelsenkirchen
Die Katholische Propstei und Kirchengemeinde St. Augustinus in Gelsenkirchen plant als Ergebnis des Pfarreientwicklungsprozesses den in Gelsenkirchen-Rotthausen befindlichen Kirchenstandort St. Mariä Himmelfahrt im Rahmen eines Interessenbekundungsverfahrens aufzugeben. Das Eigentum am denkmalgeschützten Kirchengebäude (Beethovenstraße 11), am Gemeindeheim (Richard-Wagner Str. 3), am Pfarrhaus (Richard-Wagner Str. 5), den Mietshäusern Lisztstr. 5 und 7, der Kindertagesstätte Haydnstr. 8 mit dem ca. 7180 qm großen Grundstück stehen zur Veräußerung.
Es handelt sich um eine dreischiffige Basilika mit Querhaus und rechteckigem Chorabschluss in den Formen der Neugotik, Außenbau durch drei Türme geprägt; Ziegelsichtmauerwerk mit gliedernden Teilen in Sandstein, Satteldächer pfannengedeckt; Turmhelm des Hauptturmes beim Wiederaufbau in veränderter Form und Kupferdeckung aufgebaut; die beiden Chorflankentürme nach Abbruch der spitzen Turmhelme mit einfachen kupfergedeckten Pyramidendächern ausgeführt.
Innen: Wiederaufbau des Mittelschiffs mit flacher Leichtbetondecke und 1973 eingebauter abgehängter Holzkonstruktion als wechselseitig geneigter Faltdecke, Seitenschiffe mit flachen Holzdecken, Arkaden des Mittelschiffs zu den Seitenschiffen oberhalb der Kämpfer flach geschlossen, Fenster der Chorrückwand vermauert und wandfüllend mit Mosaiken versehen.
Die Kirche wurde im April 2021 durch Brandstiftung massiv beschädigt, daher kann das Gebäude nicht von Innen besichtigt werden. Die Schäden befinden sich in der Sakristei, über dem Chorraum und über Teilen des Mittelschiffs bis hin zum Dachstuhl.
Die Kirche steht weiterhin unter Denkmalschutz; der Denkmalwert bezieht sich lediglich auf die äußere Gestaltung des Kirchengebäudes. Mit der Unteren Denkmalbehörde Gelsenkirchen kann über ein Konzept für eine Umnutzung gesprochen werden.
Ein ausführliches Exposé inkl. der rechtlichen Rahmenbedingungen und des Verfahrensablaufs kann beim Bistum Essen über die benannte Mail-Adresse angefragt werden.
St. Norbert in Altlünen
Die denkmalgeschützte Kirche St. Norbert ist ein Beispiel für den katholischen Kirchenbau der Nachkriegsmoderne.
Städtebauliche Positionierung, architektonische Ausprägung Materialität und künstlerische Gestaltung, Glas-Betonwabenfenster, aber auch die Einbindung in den sozialen Raum, begründen einen hohen Aufwand für die Suche nach einer tragfähigen Nachnutzung.
Stephanuskirche Gelsenkirchen
Die denkmalgeschützte Stephanuskirche ist ein beeindruckendes Beispiel für den evangelischen Kirchenbau der Nachkriegsmoderne.
Städtebauliche Positionierung, architektonische Ausprägung, Materialität und künstlerische Gestaltung, speziell der Glas-Betonfenster, aber auch ihre Einbindung in das soziale und kulturelle Leben der Bürgergemeinde begründen einen hohen Aufwand für die Suche nach einer tragfähigen Nachnutzung.
Dabei kann sich die gestalterische Qualität des Gebäudes positiv auswirken, wenn ein hierfür passender Nutzer gefunden wird, der sich für die spezielle Atmosphäre und Wirkung des Gebäudes begeistern lässt.
Fachwerkhaus in Bad Salzuflen-Bexten
Zum Verkauf steht ein großes Fachwerkhaus, das um 1600 als Wirtschaftsgebäude des im 19. Jh. aufgegebenen Amtsmeiershofes Bexten erbaut wurde.
Das Fachwerkgebäude erstreckt sich auf einer Grundfläche von 20m Länge und etwa 13m Breite. Bauzeitlich als Dreiständerbau mit einer 8m breiten Diele und einem 5m breiten Seitenschiff errichtet, wurde das Gebäude in der Mitte des 19. Jh. unter Beibehalt einer Mitteldiele mit einem zweiten Seitenschiff zu einem Vierständerhaus umgebaut und zu Wohnzwecken genutzt.
Seit ca. 1990 steht das Gebäude leer und ist auf Grund der vorhandenen Schäden umfassend sanierungsbedürftig.
Das freistehende Baudenkmal befindet sich auf einem ca. 3000m großen Grundstück in schöner, waldreicher Lage im Ortsteil Bexten am südlichen Stadtrand von Bad Salzuflen.
Verkehrstechnisch ist es gut zu erreichen über die Autobahn A2 Dortmund-Hannover und die Ostwestfalenstraße Bielefeld-Lemgo.
Gasthaus Fürwiggetalsperre
Das sogenannte Wärterhaus wurde 1902 gemeinsam mit der Fürwiggetalsperre vermutlich zu Wohnzwecken, sowie als Einkehrhaus für Touristen errichtet. Das qualitätsvoll gestaltete Gebäude befindet sich in reizvoller Einzellage am unmittelbaren Nordufer der Talsperre, in direkter Nähe zur Staumauer. Das Wärterhaus ist über die Landesstraße 694 gut erreichbar und besitzt einen eigenen Parkplatz.
Das Bruchsteingebäude besteht aus Grauwackeschiefer mit weißen Fugen und besitzt ein markantes Krüppelwalmdach sowie geschnitzte Sparrenköpfe am weit überkragenden Dach.
In den 1950er Jahren wurde die ursprünglich offene Terrasse zum See geschlossen und in einen Saal mit großzügigen Panoramafenstern umgestaltet. Von hier aus hat man einen unverstellten Blick auf den See. Ebenfalls in den 1950er Jahren wurde zur Straße ein Eingangsanbau mit Treppenzugang ergänzt.
Das Gebäude wurde bis 1999 als Gastronomie betrieben. Es besitzt einen Schankraum, zwei separate Gaststuben (ca. 40 und ca. 80 Plätze), sowie die Möglichkeit einer Außengastronomie mit 20 Sitzplätzen.
Seit 15 Jahren besteht keine Nutzung mehr in dem Gebäude, daher sind einige Instandsetzungsmaßnahmen sowohl am Gebäude als auch an den haustechnischen Anlagen durchzuführen. Es besteht kein Anschluss an die öffentliche Abwasserentsorgung, die vorhandene Kläranlage sollte erneuert werden.
Das Wärterhaus befindet sich innerhalb der Wasserschutzzone 1 der Fürwiggetalsperre. In der Wasserschutzgebietsverordnung ist eine Gaststättennutzung für das Wärterhaus ausdrücklich zugelassen, eine alternative Nutzungsmöglichkeit ist für das Gebäude nicht möglich.
Das Gebäude steht seit 2012 gemeinsam mit der Talsperre unter Denkmalschutz.
Ein auf der gegenüberliegenden Straßenseite liegendes Nebengebäude mit vier Garagen kann mit übernommen werden. Dieses Gebäude steht aber nicht unter Denkmalschutz.