Zum 250. Todestag von Johann Conrad Schlaun
Am 21. Oktober 1773, vor 250 Jahren, starb Johann Conrad Schlaun in Münster. Fast 60 Jahre lang war er als Architekt, Bauleiter und Ingenieur in Westfalen und benachbarten Regionen tätig. Er hinterließ ein umfangreiches und vielfältiges Werk, das von Schloss- und Kirchenbauten über Landhäuser und Adelspalais bis zu Nutzarchitektur und Entwürfen für Festdekorationen und Feuerwerke reicht. Oftmals bearbeitete Schlaun auch nur Teilbereiche von bestehenden Bauwerken und Anlagen, indem er diese weiterbaute oder ergänzte – im kleinen wie im großen Maßstab. Zu entdecken gibt es daher auch Kapellen und Pavillons, Terrassen und Parks, Portale und Tore.
In einer Karte haben wir rund 50 erhaltene Bauten von Johann Conrad Schlaun in Westfalen verzeichnet. Von Oktober 2023 bis Juni 2024 wird sie sich nach und nach mit Kurzporträts ausgewählter Schlaun-Orte füllen. Damit möchten wir dazu einladen, Schlauns Schaffen in Westfalen-Lippe auf eigene Faust zu erkunden.
Schlaun-Orte in Westfalen-Lippe
Landkarte
Zum Inhalt springenSchlösser, Adelspalais, Herrenhäuser: Diese Bilder kommen wohl den meisten in den Sinn, fällt der Name des bedeutendsten Baumeisters des Westfälischen Barocks. Im Fall des Hirschberger Schlosses in Warstein hat Johann Conrad Schlaun „nur“ das Eingangstor entworfen – dieses aber in gewohnt repräsentativer Manier, als dreiteilige Toranlage mit einem breiten Mitteltor und zwei kleineren Eingängen. (...)
Von 1764 bis 1767 erweiterte Schlaun die Gartenfassade zu einer festlichen Anlage. (...)
Schlauns Meisterschaft zeigte sich wiederholt in der gelungenen Modernisierung westfälischer Wasserschlösser. Ein bedeutendes Beispiel ist der um 1755 durchgeführte Umbau von Schloss Itlingen für Adrian Freiherr von Nagel. (...)
Gerade einmal 20 Jahre alt war Johann Conrad Schlaun, als er im Jahr 1715 sein erstes Bauwerk realisierte. Die Kapuzinerkirche in Brakel entstand im Auftrag des Paderborner Fürstbischofs Franz Arnold von Wolff-Metternich. Bei der Gestaltung der Fassade setzten die Ordensbrüder sich durch: Anstelle von fürstlichem Glanz spiegelt sie das Armutsgebot der Kapuziner wider. Nur durch eine feine Wandschichtung gliederte Schlaun die Werksteinfassade. Einzig das barocke Schmuckportal setzt einen prunkvollen Akzent. (...)
Würde man die Besucherinnen und Besucher von Haus Beck in Bottrop nach dem Erschaffer dieses Bauwerks fragen, könnte ein Großteil die Frage wohl nicht beantworten. Wie auch? Es sind in erster Linie Kinder, die mit ihren Familien den dortigen Freizeitpark besuchen. (...)
Ein Fachwerkhaus von Johann Conrad Schlaun? Ursprünglich war das Delbrücker Pfarrhaus wohl verputzt und erschien als barocker Steinbau. Erbaut wurde es im Jahr 1716 nach Plänen des gerade 21-jährigen Schlaun. (...)
In Schloss Lembeck hat sich mit dem Großen Saal eines der kostbarsten Schlaunschen Interieurs im Münsterland erhalten. (...)
Den Auftrag zum Bau der Kapelle auf ihrem Witwensitz erteilte Maria Anna Theodora von Westerholt zu Lembeck an Schlaun. (...)
Frans-Annen-Burg wird die Orangerie genannt, die 1751 nach Plänen von Johann Conrad Schlaun im Park von Schloss Tatenhausen entstand. Der Name verweist auf die adeligen Auftraggeber. (...)
Schlauns Verbindungen zum Adel zeigt das Beispiel der Familie von Twickel auf Haus Havixbeck. Die Twickels waren für den Architekten wichtig – in ihren Grundbesitz fielen die besten Brüche für den warmgelben Baumberger Sandstein. [...]
Bogenbrücke über den ehemaligen Max-Clemens-Kanal von Münster nach Wettringen: Im Arbeitsleben Schlauns spielte das umstrittene Bauprojekt eine wichtige Rolle. (...)
Mit dem Bau der Clemenskirche brachte Schlaun südlichen Schwung nach Münster. Er hat eine längere Vorgeschichte. (...)
St. Aegidii heißt die Saalkirche im Zentrum von Münster erst seit 200 Jahren. Erbaut wurde sie 1724–29 als Kapuzinerkirche. (...)
Der Erbdrostenhof in Münster ist eines der bedeutendsten und ungewöhnlichsten Bauwerke Schlauns, er gilt als ein Meisterwerk des europäischen Spätbarocks. (...)
Eigentlich spricht man über Orte wie diesen nur hinter vorgehaltener Hand. Denn was wären Städte ohne ihre kleinen, klandestinen Orte, von denen man nur vom „Hörensagen“ weiß? Bis heute ist das Gartenhaus in der Josefstraße eines der verborgenen Bauwerke Schlauns. (...)
Das wichtigste innerstädtische Grün Münsters – so bezeichnete ein Gartenfachmann die Promenade – ist ein planerisches Werk Schlauns. (...)
Das heutige Rüschhaus erbaute Schlaun nach eigenen Entwürfen von 1745 bis 1749 als Sommersitz für sich und seine Familie. (...)
Es war das letzte große Schlossprojekt in Deutschland: 1784 wurde das Residenzschloss in Münster nach Plänen von Johann Conrad Schlaun fertiggestellt. Projektiert war es schon lange zuvor: Bereits 1719 hatte der neugewählte Fürstbischof von Münster, Clemens August von Wittelsbach, sich gegenüber dem Domkapitel verpflichtet, eine Residenz zu errichten. (...)
Der Nottulner Stiftsbezirk erhielt zwischen 1748 und 1755 seine Prägung durch Johann Conrad Schlaun. (...)
Seit 1723 war Johann Conrad Schlaun in die Bauarbeiten zunehmend eingebunden, 1734 vollendete er die repräsentative Schlossanlage. (...)
Die Salinenanlage in Rheine stellt Schlauns Fertigkeiten als Ingenieur eindrücklich unter Beweis. Die zahlreichen Gebäude auf dem weitläufigen Areal dienten der Salzgewinnung und gehören heute zu den ältesten technischen Kulturdenkmälern in Westfalen aus vorindustrieller Zeit. Der süddeutsche Salinenexperte Joachim Friedrich Freiherr von Beust plante die technische Anlage als Generaldirektor des Salzwesens. Ihre Errichtung lag jedoch in Schlauns Händen. (...)
Zur Straße geschlossen, zum Garten hin offen: In der Wohnhausarchitektur von der Moderne bis zur Gegenwart ist dieses Konzept populär. Doch auch schon bei Schlaun klingt es an: Für den fürstbischöflichen Kanzler Christoph Bernhard Schücking entwarf er ein Sommerhaus mit Ausblick ins Grüne. (...)
Freizeitvergnügen und Statussymbol: Im 18. Jahrhundert waren Fasanerien und Fasanengärten beim europäischen Adel in Mode. (...)
Hindenburgallee 30
48683 Ahaus
Ab 1739 wurde Schloss Arnsberg unter Kurfürst Clemens August durch Schlaun grundlegend umgestaltet. Nach Zerstörung im Siebenjährigen Krieg im Jahr 1762 ist es heute eine Ruine.
Schloßstraße 99
59821 Arnsberg
Lambertus-Kirchplatz 1
59387 Ascheberg
Lippweg, Ecke Liboriweg
46244 Bottrop (Feldhausen)
Belegt ist die Mitwirkung Schlauns am Portal der Kirche.
Johann-Conrad-Schlaun-Straße 1
33034 Brakel (Rheder)
Ob und wie Schlaun am Bau der Vorburg von Schloss Rheder nach einem Entwurf von Gottfried Ludwig Pictorius mitwirkte, ist nicht belegt.
Nethetalstraße 10
33034 Brakel (Rheder)
Burgstraße 2
33142 Büren
Kapellenstraße 3
33142 Büren
Dernekamp 40
48249 Dülmen
Mersch 84
48317 Drensteinfurt
Zum Schloss Oberwerries 1
59073 Hamm
Im Schloßpark 15
45699 Herten
Schloßstraße 1
59510 Lippetal
Nienberger Kirchplatz
48161 Münster
Dyckburgstraße 224
48157 Münster
Hörsterstraße 28
48143 Münster
Königsstraße 42
48143 Münster
Sankt-Mauritz-Freiheit 25
48145 Münster
Mauritiusstraße
59394 Nordkirchen
Schlauns Originalbau wurde bei einem Brand im Jahr 1900 zerstört. Ein Jahr später wurde die Loburg durch einen neobarocken Bau des Architekten Hermann Schaedtler in erweiterter Form wiedererrichtet.
Loburg 15
48346 Ostbevern
Kamp 38
33098 Paderborn
Netter 23
48720 Rosendahl
Alvingheide 36
48308 Senden-Bösensell
Schlossplatz 2
46342 Velen