Das im Herzen der Münsteraner Altstadt gelegene Volkswohl Bund-Haus blickt auf eine wechselvolle Entstehungsgeschichte zurück: Erbaut wurde es 1968/69, als der Wiederaufbau des historischen Stadtkerns bereits weitestgehend abgeschlossen war – eine anspruchsvolle Bauaufgabe, als späte Baulückenschließung und somit Vollendung der historisch geschlossenen Reihe aus Giebelhäusern. Im Laufe des durch Diskussionen und Interventionen geprägten Planungsprozesses kam es zu einer Umplanung der vorderseitigen Fassade, für deren Gestaltung Harald Deilmann hinzugezogen und letztlich auch der Entwurf seines Büros umgesetzt wurde.

Die Fassadenlösung des Volkswohl Bund-Hauses mit ihrem Zweistaffelgiebel, der Materialkombination aus Naturstein und Sichtbetonelementen und ihrer besonderen Plastizität gilt als ein Musterbeispiel für das Bauen im historischen Bestand. Ein Schwerpunkt der Veranstaltung lag auf der architektonischen Leistung Deilmanns, das Gebäude respektvoll in die es umgebende historische Architektur einzufügen, die Fassade aber zugleich durch ihren markanten scharfkantig-geometrischen Charakter hervorstechen zu lassen. Auch die weniger bekannte rückwärtige Fassade sowie das Treppenhaus mit seinen aus der Bauzeit überlieferten Ausstattungselementen waren Teil der Führung.