Inhalte und Programm
Kurzvorträge
Prof. Dr. Rainer Stamm, Direktor des Osthaus Museums Hagen, stellte das Gesamtkunstwerk Hohenhof aus kunsthistorischer Sicht vor und berichtete über die heutige museale Nutzung des Ensembles.
Dr. Dorothee Boesler, Leiterin des Referats für Städtebau und Landschaftskultur der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen stellte die Gartendenkmalpflege des LWL-Fachamts, deren Ziele und Methoden vor.
Gartenführung
Landschaftsarchitektin Stephanie Roth, Abteilungsleiterin für Freiraum- und Grünordnungsplanung der Stadt Hagen, LWL-Gartendenkmalpfleger Marcus Weiß und LWL-Archäologin Dr. Eva Cichy führten gemeinsam durch das Gartendenkmal. Vor Ort zeigten sie, was die Anlage so besonders macht und erläuterten Hintergründe und Herangehensweise des jüngst abgeschlossenen Revitalisierungsprojekts. Dabei gingen sie auch auf neue wissenschaftliche Erkenntnisse, etwa durch archäologische Untersuchungen, und praktische Fragestellungen der Gartendenkmalpflege ein.
Get-Together
Im Anschluss an die Veranstaltung luden wir zu einem gemeinsamen Ausklang mit Kaltgetränken und Gebäck ein. Hier bestand Gelegenheit zum Austausch und für weitere Fragen an die Expertinnen und Experten.
Gesamtkunstwerk Hohenhof
Entstanden sind die Jugendstilvilla Hohenhof und ihr parkartiger Garten ab 1906 im Auftrag von Karl Ernst Osthaus, einem der wichtigsten Kunstmäzenen und –sammler des 20. Jahrhunderts. Die Pläne entwarf der belgische Architekt Henri van de Velde, der Gebäude, Inneneinrichtung und Außenanlagen als Gesamtkunstwerk konzipierte. Wenig später wurde der architektonische Garten durch Leberecht Migge erweitert und mit einer üppigeren Bepflanzung ergänzt.
Mit der Veräußerung des Ensembles an die Stadt Hagen im Jahr 1927 und damit einhergehenden diversen Nutzungen in der Folgezeit veränderte sich der baukünstlerisch hochkarätige Charakter zum Teil erheblich. Für den Garten stellte die Errichtung von mehreren Pavillons für die bis 1976 im Hohenhof befindliche pädagogische Hochschule Hagen den größten Einschnitt in die Substanz dar.
Mithilfe eines Planungsbüros und umfangreichen EU-Förderungen konnte der Garten in den Jahren 2019 bis 2023 denkmalgerecht und unter Berücksichtigung ökologischer Aspekte nach historischen Plänen revitalisiert werden. Der aufwendig instandgesetzte Hohenhof ist mit dem Museum des Hagener Impulses, einer Außenstelle des Osthaus Museums, und der Gartenanlage einer der Austragungsorte der IGA 2027.